Microsoft Power BI Complete Reference

von Marc Opitz

Was erwartet den Leser?

Wer sich mit Business Intelligence befasst, wird auch auf Microsoft Power BI stoßen. Von der Marktuntersuchungsfirma Gartner schon seit mehreren Jahren als Marktführer eingestuft, lohnt sich ein tieferer Einstieg in dieses Reporting- und Analyse-Werkzeug. Auch begleitende Literatur kann hierzu erworben werden. In diesem Blog-Beitrag werfen wir einen Blick in das wohl umfassendste Werk. In der „Microsoft Power BI Complete Reference“ von 2018 behandelt das Autorenteam auf über 750 Seiten die verschiedenen Facetten von Microsoft Power BI, um gemäß dem Untertitel deine Daten mit powervollen Features zum Leben zu bringen.

Was hat mein Interesse geweckt?

Selbst aktiv als Projektleiter in einem Power-BI-Reporting-Projekt war es erforderlich, sich in die Thematik rund um Power BI zu vertiefen. Auf der Suche nach einer Begleitlektüre bin ich auf die „Microsoft Power BI Complete Reference“ gestoßen. Entscheidend für mich war eine breite Abdeckung des Themas. Und genau das liefert dieses Buch in seinen 19 Kapiteln. Folgende Themen werden u.a. behandelt:

  • Importieren von Daten, Data Gateway, Datentransformation und Datenmodell
  • DAX-Formeln und Datenvisualisierung
  • Veröffentlichung und Dashboards
  • Projektplanung und Administrierung
  • Interaktivität und Animation

Die Stärke von diesem umfassenden Buch ist sicherlich die Breite. Sowohl Entwickler und Architekten als auch Anwender und Projektleiter finden wichtige Informationen für den Einstieg. Für spezifische Detailfragen kommt man allerdings um Referenzen und Beiträge aus dem Internet oder Spezialliteratur wie zu DAX-Formeln nicht herum.

Was bedeutet das für Unternehmen?

Schon die Vielfalt der oben aufgeführten Buchthemen zeigt, dass ein Power-BI-Projekt viele Gesichtspunkte aufweist. An dieser Stelle möchte ich exemplarisch organisatorische Überlegungen darstellen.

Für das Ausrollen von Power BI unterscheiden die Autoren drei Konstellationen. Der Corporate-BI-Ansatz schreibt die Hoheit für Reports und Daten der IT zu. Der Gegenpol dazu ist Self Service BI, bei dem sowohl Reports als auch Daten vom Fachbereich verantwortet werden. Schließlich wird ein geteilter Ansatz mit der Self-Service-Visualisierung dargestellt, bei der zwar die Daten bei der IT, aber die Reports bzw. Dashboards beim Fachbereich liegen. In der heutigen, digitalen Businesswelt wird kein größeres BI-Projekt ohne die Mitwirkung der IT realisiert werden können. Ebenso muss vom Fachbereich als anfordernde Seite eine große Beteiligung ausgehen. Meines Erachtens wird eine Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereich immer erforderlich sein und von den internen Aufgabenverteilungen sowie Kompetenzen abhängen.

Eine weitere Konkretisierung der Aufgabenverteilung im Power-BI-Projekt kann über zugewiesene Rollen erfolgen. Neben den gängigen Projektrollen wie dem Sponsor, den Stakeholders und den Subject Matter Experts nennen die Autoren insbesondere drei typische Power-BI-Projektrollen. Der Dataset Designer kümmert sich um den Zugang zu Daten sowie der Datenmodellierung. Die Report-Autoren entwickeln Reports und Dashboards. Sie legen Design-Standards fest sowie die Form der Interaktivität. Weiterhin klären die Report-Autoren die Veröffentlichung, ggf. auch für mobile Endgeräte. Schließlich unterstützen sie den Self Service, indem sie bspw. festlegen, wie Daten nach Excel exportiert und weitergenutzt werden können. Die dritte spezifische Rolle ist der Power-BI-Admin. Er ist für die Power-BI-Infrastruktur als Ganzes zuständig und berücksichtigt dabei die firmeninternen Regelungen, u.a. hinsichtlich Sicherheit. Der Admin managt die Kapazitäten und die. Lizenzen.

Fazit

Dieses Buch zu Power BI hat seine Stärke in der breiten Abdeckung der Themen. Als Begleitlektüre zu einem BI-Projekt liefert es schnell hilfreiche Informationen. In der Praxis wird sich jedoch zeigen, dass ergänzende Quellen aus dem Internet sowie Power-BI-Erfahrungen anderer Kollegen notwendig sind. Gerade die Erfahrungen können als Beschleuniger für neue Power-BI-Lösungen genutzt werden.

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